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Interview Standortwechsel nach Norwegen
14.09.2023 |News

ROSEN ist für mich aufregend, faszinierend und voller Möglichkeiten

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Als global agierendes Unternehmen entsendet ROSEN regelmäßig MitarbeiterInnen an internationale Unternehmensstandorte. Einer von ihnen ist Frederik, der bis März 2022 in Lingen im Bereich Tesk Skills (TESK) tätig war. Er entschied sich für einen Auslandsaufenthalt an unserem Standort in Bergen, Norwegen. Seit April 2022 ist er nun als Field Service Technician vor Ort und berichtet heute über seine Erfahrungen, die Eingewöhnung in einem anderen Land und seine Erlebnisse in Norwegen:

 

Hallo Frederik, kannst du dich einmal vorstellen?

Klar, gerne. Mein Name ist Frederik, ich bin 31 Jahre alt und komme aus Klosterholte. Ich habe eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme absolviert und mich danach schnell dafür entschieden, mit der Technikerschule weiterzumachen. Zum Ende hin habe ich mich bei ROSEN beworben, da ich mir sicher war, bei einem größeren Unternehmen viele Möglichkeiten zu haben. 2017 habe ich dann bei ROSEN in der Elektronikentwicklung angefangen und mich hauptsächlich mit Test Equipment beschäftigt. Später bin ich dann zu Tesk Skills gewechselt, nachdem ich zwischenzeitlich an einem spannenden Entwicklungsprojekt abseits meines normalen Tätigkeitsbereiches mitgewirkt habe.

 

2022 hast du dich dazu entschieden, deine Karriere an unserem Standort in Bergen, Norwegen, fortzusetzen. Wie kam es dazu?

Ich habe eine längere Reise mit meinem Camper gemacht und dabei auch über meine berufliche Zukunft nachgedacht. Besonders über den Gedanken, wieder zurück ins operative Geschäft zu wechseln. Dort hat meine berufliche Laufbahn begonnen und ich habe im Laufe der Zeit gemerkt, dass es mich immer wieder dahin zurückzog. Mir hat der Gedanke gefallen, wieder direkt mit unseren Molchen zu arbeiten und mit den Kunden gemeinsam im Feld zu sein. Die Auslandseinsätze waren damals schon sehr interessant und spannend für mich und deshalb wollte ich gerne für eine längere Zeit ins Ausland gehen. Um das möglich zu machen, habe ich sehr viele Gespräche geführt und recherchiert, welche Stellen an unseren internationalen Standorten ausgeschrieben sind. Dabei ging mein Blick auch auf andere Kontinente. Schlussendlich war aber unser Standort in Bergen für mich am interessantesten.

 

Unterscheiden sich deine Aufgaben in Bergen von denen, die du in Lingen hattest?

Auf jeden Fall. In Lingen habe ich in einer Entwicklungsabteilung im Innovation Center gearbeitet. Meine Arbeit fand dort hauptsächlich im Büro statt. Hier in Bergen bin ich hingegen dafür zuständig, Molche aufzubauen und sie zu testen. Als Servicetechniker begleite ich unsere Inspektionsgeräte, die meist mit Ultraschalltechnik ausgestattet sind, dann auch im operativen Einsatz im In- und Ausland.

 

Wie haben dich deine Englischkenntnisse in der Entscheidung beeinflusst, nach Norwegen zu gehen? Haben sich deine Sprachkenntnisse seitdem verbessert?

Zu Beginn habe ich mir natürlich Gedanken gemacht, wie es wäre, wenn ich die ganze Zeit Englisch sprechen müsste und ob meine Englischkenntnisse dafür überhaupt reichen würden. Ich bin zum Glück ausreichend selbstbewusst und hab mir vor Augen geführt, dass ich mich schnell daran gewöhnen würde, auch wenn ich das Englische schon länger nicht benutzt habe. Und das hat sich definitiv bewahrheitet. Ich habe mich sehr schnell daran gewöhnt, in meinem Arbeitsalltag nur Englisch zu sprechen und meine Kenntnisse haben sich schnell und gravierend verbessert. Mein Norwegisch übrigens auch. Das klappt mittlerweile schon ganz gut. So richtig angefangen die Sprache zu lernen, habe ich erst als ich hier war, hauptsächlich über Apps und Lehrvideos. Viel hat aber zuhören und ausprobieren gebracht, zum Beispiel beim Lernen mit FreundInnen und KollegInnen. Eine Sprachschule habe ich nie besucht, was ich manchmal etwas bereue, aber das kann ich noch nachholen.

 

Was ist für dich der größte Unterschied zwischen Deutschland und Norwegen? Welcher Unterschied gefällt dir am besten?

Da ich vom platten Land komme, fällt mir besonders der landschaftliche Unterschied sehr auf. Die Landschaft in Norwegen ist unglaublich. Von Bergen aus ist man sehr schnell in den Bergen, um zu wandern oder zu laufen. Diesen Unterschied genieße ich sehr. Im Arbeitsalltag merke ich dagegen kaum Unterschiede. Ich finde in dieser Hinsicht sind sich Deutschland und Norwegen doch sehr ähnlich.

 

Wie sah für dich der Eingewöhnungsprozess in Norwegen aus? Wer hat dir bei den täglichen Herausforderungen geholfen, als du ankamst? Und wer tut es heute noch?

Etwa zwei Monate bevor ich nach Norwegen gewechselt bin, habe ich den Standort schon einmal besucht. So konnte ich dort ein paar Tage arbeiten und in den Arbeitsalltag hereinschnuppern. Während meines Besuchs habe ich direkt gemerkt, dass die KollegInnen sehr offen sind und ich ihnen jederzeit Fragen stellen kann. In dieser Zeit habe ich auch einen Kollegen kennengelernt, der mittlerweile ein sehr guter Freund geworden ist. Als ich dann nach Norwegen gewechselt bin, konnte ich die ersten Monate eine Wohnung von ROSEN mieten. So bin ich erstmal angekommen und konnte mich dann in Bergen selbst auf die Suche nach einer langfristigen Lösung machen. Das hat mir die Wohnungssuche deutlich erleichtert und mir einige Sorgen genommen, die ich im Vorfeld hatte. Natürlich musste ich zu Beginn auch bürokratische Prozesse durchlaufen, bei denen die KollegInnen vor Ort immer sehr hilfsbereit waren. Ich konnte mich immer auf sie verlassen, wenn ich eine Frage hatte. Und das kann ich auch heute noch.

 

Wie gestaltest du deine Freizeit in Norwegen?

Ich mache sehr gerne Sport – wenn es geht jeden Tag. Hin und wieder bietet es sich dann an, abends nach der Arbeit noch einen der Berge hochzulaufen oder zu wandern. Allgemein ist Bergen, was Aktivitäten an der frischen Luft angeht, sehr gut aufgestellt. Laufen ist hier natürlich etwas Anderes als bei uns im Emsland, aber da habe ich mich im Laufe der Zeit dran gewöhnt. Zwischendurch habe ich auch in einer Fußball-Mannschaft gespielt. So habe ich auch nochmal außerhalb der Arbeit Kontakte knüpfen können. Da ich aber viele andere Sportarten genauso gerne mache, schaue ich nur noch ab und zu beim Training vorbei. Ich spiele aber immer noch gerne mit ihnen. Außerdem sind die KollegInnen sehr aktiv. Es gibt viele Sportgruppen, denen ich mich anschließen kann.

 

Was war die interessanteste und was die aufregendste Erfahrung, die du bisher in Norwegen gemacht hast?

Da fällt mir direkt der Nationalfeiertag am 17. Mai ein. Der Tag wird sehr stolz und ausgiebig gefeiert. Die NorwegerInnen kleiden sich dann in ihren Trachten, der sogenannten Bunad, und versammeln sich zum Feiern in der Stadt oder bei sich zuhause. Als ich die Feierlichkeiten zum ersten Mal erlebt habe, war ich erst seit kurzem in Norwegen. Deshalb war es gleichzeitig eine sehr interessante und eine sehr aufregende Erfahrung. Ich habe das Ganze jetzt schon zweimal miterleben dürfen und finde es immer noch faszinierend. Auch Ostern feiern viele NorwegerInnen auf eine besondere Art und fahren in eine Hütte in die Berge; so auch ich mit meinem Camper. Ein paar meiner KollegInnen haben mir ein Ski-Gebiet empfohlen, das etwa zwei Stunden von Bergen entfernt ist. Ich habe dort schnell Leute kennengelernt, die auch aus Bergen kamen und mich abends zu sich in die Hütte eingeladen haben. Die Einladung habe ich sehr gerne angenommen und so direkt die norwegische Kultur kennengelernt. Oft wird den NorwegerInnen nachgesagt, sie seien etwas verschlossen. Meine eigenen Erfahrungen bestätigen das überhaupt nicht. Ich habe sie bisher immer als sehr offene, hilfsbereite und einladende Menschen kennengelernt.

 

Was würdest du anderen KollegInnen empfehlen, die einen Wechsel an einen Standort außerhalb Deutschlands in Erwägung ziehen?

Auf jeden Fall „weiterdenken“ und „mutig sein“. Man wird bei einem Wechsel an einen Standort im Ausland angemessen unterstützt und ich denke in den meisten Fällen besteht auch die Möglichkeit, ohne Probleme wieder zurückzukommen, wenn man sich im Ausland doch nicht so wohl fühlt. Um einen Aufenthalt vorzubereiten, hilft es auf jeden Fall im Vorfeld die Sprache zu lernen. Die Sprache zu kennen, hilft im Sozialleben und bei zwischenmenschlichen Interaktionen enorm. Zwar sprechen hier eigentlich alle Englisch, aber es ist doch nochmal etwas Anderes, wenn man die alltäglichen Interaktionen versteht, die dann doch auf Norwegisch stattfinden oder über Witze lachen kann, die in den Kaffeepausen gemacht werden. Generell hilft es, meiner Meinung nach, offen an unbekannte Situationen heranzugehen und sich darauf einzulassen, die eigene Komfortzone auch mal zu verlassen.

 

Vielen Dank für die interessanten Einblicke in deinen Auslandsaufenthalt, Frederik!​

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