Befehle des Menübands überspringen
Zum Hauptinhalt wechseln
Anmelden
Ignition Racing Team electric
29.03.2022 |News

Motorsport Vibes in der ROSEN Azubi Werkstatt

Die Leidenschaft für Innovationen und Technologie teilen wir mit unserem Sponsoring-Partner: Dem Ignition Racing Team electric der Hochschule Osnabrück. Circa 30 Studierende konstruieren jedes Jahr einen neuen High-Tech Rennwagen, mit dem sie an internationalen Fahrveranstaltungen teilnehmen. Vereinsmitglied Linus Garcia Alba erzählt uns im Interview mehr darüber, was er vor Kurzem in unserer Azubi-Werkstatt gemacht hat und warum er schon als Grundschüler dem Verein beitreten wollte.


Linus, welche Rolle hast du in dem Team?

Ich bin Technischer Leiter und Vorstandsmitglied im Ignition Racing Team electric. Ich kümmere mich zum Beispiel um die Kapazitäten-Planung, den Zeit- und Fertigungsplan vom Fahrzeug und stehe im engen Austausch mit den Sponsoren. Angefangen bin ich als Mitglied im Team Monocoque, das sich mit dem Hauptkörper und dem Design des gesamten Fahrzeugs beschäftigt.


Wie bist du zum Ignition Racing Team electric gekommen?

Das ist eine ziemlich lustige Geschichte. Ich war 2010 als Grundschüler mit meinem Vater auf einem Tag der offenen Tür der Hochschule Osnabrück, auf dem das Ignition Racing Team ausgestellt hat. Das war mein erster Kontakt zu dem Team. Da habe ich direkt gedacht: Das ist ziemlich cool, wenn ich in zehn bis 15 Jahren studiere, werde ich dort mitmachen! Gesagt, getan. Ich habe mich am ersten Tag meines Fahrzeugtechnik-Studiums bei dem Team gemeldet – einfach, weil ich so motiviert war, ein eigenes Rennauto zu entwickeln und zu bauen. Das 2010er Auto ist deshalb etwas Besonderes für mich. Der steht bei uns in der Werkstatt und wird heute noch ein bisschen von mir angehimmelt.


Das Auto aus 2010 ist jedoch bestimmt kein Vergleich zu euren heutigen Rennwagen.

Nein, wir haben die Autos natürlich mit den Jahren weiterentwickelt und der Fortschritt ist schon ziemlich stark. Wir haben mit Verbrennern angefangen und sind schon relativ früh, im Jahr 2011, auf Elektro umgestiegen. Im ersten Versuch hat es zwar nicht ganz geklappt, aber wir sind drangeblieben. Wir haben in den Anfangszeiten einen Stahlrahmen verwendet, mittlerweile sind wir bei einem Carbon Chassis. Auch beim Fahrzeuggewicht hat sich viel getan – das 2007er Auto wiegt 260 Kilo, mittlerweile sind wir bei 200 Kilo ohne Fahrer. Natürlich hat sich auch viel bei unseren Fertigungspartnern getan, die sich stetig modernisieren. 


Stichwort „Fertigung“ – du warst vor Kurzem an unserem Standort in Lingen (Ems), um Bauteile abzuholen, die in der Azubi Werkstatt gefertigt wurden. Wofür waren diese Bauteile?

Die Bauteile waren für unseren neuen Rennwagen, mit dem wir an den diesjährigen Fahrveranstaltungen teilnehmen. Die Fertigung der Bauteile hat uns viel Arbeit abgenommen und hilft uns enorm in der Zeit – auch wenn ich gehört habe, dass die Teile nicht ganz einfach zu fertigen waren (lacht). Wir sind froh, dass die Auszubildenden bei ROSEN uns dort so kompetent unterstützt haben. 


Das klingt alles nach viel Arbeit und Engagement neben dem Studium – was treibt euch an?

Die Leidenschaft zum Motorsport und zur Technologie. Alle Team-Mitglieder haben einfach Bock, ein Rennauto zu bauen und bringen eine hohe Eigenmotivation mit. Das ist super für uns, weil durch die Motivation das selbständige Arbeiten kommt. Auch das ganze Drumherum macht einfach Spaß und treibt uns an! Wir sind auf einer freundschaftlichen Ebene unterwegs und ticken alle ähnlich, sind Motorsport-affin und interessieren uns für Technik. Das passt gut zusammen und wir treffen uns auch gerne einfach mal so in unserer Werkstatt mitten am Campus.


Vor welchen technischen Herausforderungen steht ihr aktuell?

Die letzten Jahre hatten wir ziemlich viele Probleme im Bereich Akkusystem und elektromagnetische Verträglichkeit. Dazu haben wir uns vor Kurzem mit Elektrotechnikern von ROSEN ausgetauscht. Wir haben ein paar unserer Probleme beschrieben und gemeinsam versucht, Lösungsansätze zu finden. Auch wenn wir dabei keine direkte Lösung gefunden haben, war der Wissensaustausch mit den Experten für uns sehr interessant und wertvoll. 


Letztes Jahr habt ihr euer vorheriges Auto, die Black Pearl, an unserem Standort in Osnabrück präsentiert. Ersetzt das neue Rennauto nun die Black Pearl?

Nicht ganz, wir arbeiten auch noch an der Black Pearl. Unser Ziel ist es, die Lenkung, Bremse und Steuerung der Black Pearl so umzubauen, dass der Wagen komplett autonom fahren kann und wir bei den Fahrwettbewerben nächstes Jahr in dieser Kategorie punkten können. Auch hier machen wir gute Fortschritte. Von der finanziellen Unterstützung von ROSEN konnten wir uns eine spezielle Kamera kaufen, mit der wir unsere autonomen Systeme weiterentwickeln können. Aber erstmal freuen wir uns auf die kommende Rennsaison.


Welche Rennen stehen denn dieses Jahr für euch an?

Wir haben uns dieses Jahr erfolgreich für die Rennen in Deutschland und Österreich beworben und auch für ein Event in Italien. Das Rennen in Italien ist für uns das erste dieses Jahr und geht vom 11. bis 17. Juli. Wir haben uns außerdem für ein Rennen in Spanien registriert – die Rückmeldung steht noch aus. Es wäre für uns aber nicht schlimm, wenn es nicht klappt, da wir bereits einen straffen Zeitplan haben. Drei Rennen sind eine Menge für eine Saison, gerade weil diese relativ geballt im Spätsommer stattfinden. 


Wie muss man sich so ein Rennen vorstellen?

Nicht wie ein klassisches Rennen – wir fahren nicht mehrere Stunden gegen andere Autos. Wir müssen mit unserem Rennwagen unterschiedliche Disziplinen absolvieren, in denen Experten der Motorsport-, Automobil- und Zulieferindustrie die Fahreigenschaften des Autos bewerten. Dazu gehört zum Beispiel die Kategorie Skid Pad, in der der Fahrer auf Zeit quasi eine Acht fahren muss oder der Endurance Run – die Disziplin, auf die wir uns am meisten fokussieren und in der es am meisten Punkte gibt. Das ist quasi ein Dauerlauf von 22 Kilometern. Dafür ist alles, was unser Fahrzeug hat, ausgelegt, weil jede zusätzliche Leistung auch zusätzliches Gewicht ausmacht. 


Hast du schon eine Idee, wo deine berufliche Zukunft hingeht?

Ich finde die Aufgaben und Themen, die ich aktuell im Team übernehme, ziemlich interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, eine Leitungsposition in der Entwicklung oder im Motorsport zu übernehmen. Ich finde auch Prüftechniker oder -ingenieur im Fahrzeug-Bereich interessant. Aber da werde ich mal abwarten, was die Zukunft bringt.


Vielen Dank für das Gespräch und eine erfolgreiche Rennsaison!


zurück zur Übersicht
Ein Mitglied des Ignition Racing Team electric war in der ROSEN Azubi Werkstatt zu Besuch.